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Bewerberinnen und Bewerber in der Warteschleife
- Foto: ChrisNef_Pixabay Warten auf den Start
Unglücklich könnte man es nennen, dilettantisch trifft es wohl eher.
Da buhlen in der heutigen Zeit mit enormen Aufwand und Kosten sowohl die Landespolizeien als auch die Bundespolizei in den sozialen Netzwerken, in Hochglanzmagazinen wie auch per Radiowerbung um qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber für den Polizeiberuf. Selbst im öffentlichen Personennahverkehr stößt man auf überdimensionale Werbeplakate. Infostände bei Veranstaltungen werden mit viel Aufwand aus dem Boden gestampft.
Und zum Glück finden sich noch junge Menschen, die in der heutigen Zeit bereit sind, sich für den Polizeidienst zu entscheiden und das in einer Zeit, die gerade die Polizei vor Herausforderungen stellt, die sich derart rasant verändert, wie schon lange nicht mehr.
Und dann erhalten die künftigen Polizeianwärterinnen und Polizeianwärter die ersehnte Zusage für den Eintritt in die Landespolizei Schleswig-Holstein, um dann kurz drauf noch einmal Post im Briefkasten zu finden, die genau diese jungen Menschen erstmal in die Warteschleife stellt, was ist denn schon ein halbes Jahr?
Unglücklich? Nein, dilettantisch trifft es wohl besser. Und wer garantiert denn, dass nicht noch ein drittes Schreiben ins Haus geflattert kommt?
Da kam die Anfrage des Abgeordneten Niclas Dürbrook (SPD) an die Landesregierung wohl gerade zur richtigen Zeit.
Und da die Bewerber heute zum größten Teil "zwei-" wenn nicht sogar „drei-gleisig" fahren, dürfte es nicht verwunderlich sein, wenn ein großer Teil der nunmehr „abgeparkten" Bewerberinnen und Bewerber künftig die Landeswappen anderer Polizeien oder den Bundesadler auf ihrer Uniform tragen werden.
Chance vertan, Schleswig-Holstein!!!
Wer schon zu Beginn der Laufbahn so mit seinem Personal umgeht, darf sich nicht wundern, wenn es perspektivisch noch schwerer wird, junge Menschen für den Polizeidienst in Schleswig-Holstein zu begeistern. weil sich ein derartiges Verhalten in sozialen Netzwerken schneller verbreitet, als das der WuE-Stelle Eutin (Werbe- und Einstellungsstelle).
Und so muss man sich dort nicht wundern, wenn zum Einstellungsdatum über 40 angehende Azubis gar nicht erst durch die Schranke der PD AFB schreiten, wobei wir da von einer Größenordnung von fast einer halben Hundertschaft sprechen.
Unglücklich ist dann wohl für die Sicherheit der Bürger und Bürgerinnen Schleswig-Holsteins die falsche Formulierung.
Die DPolG Schleswig-Holstein ist über diese Vorgehensweise hochgradig irritiert und wird diesen Vorgang weiterhin genau im Blick behalten, Derartiges darf sich nicht noch einmal wiederholen!
Qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber für die Landespolizei Schleswig-Holstein dürfen einen professionellen Umgang erwarten.
Wertschätzung gegenüber künftigen Bewerberinnen und Bewerbern geht deutlich anders!
Astrid Steffen
( stellv. DPolG Landesvorsitzende Schleswig-Holstein)